Dienstag, 16. August 2011

Heulen oder nicht heulen? - Das ist hier die Frage.

Gestern habe ich den ersten tränenfreien Tag hinter mich gebracht. Ich hätte nicht geglaubt, dass es so schnell geht. Nein, es geht mir natürlich nicht gut. Es wird mir auch noch lange nicht gut gehen. Aber es wird eben auch nicht besser, wenn ständig Wasser aus meinen Augen kommt. Gestern hat mein Blockseminar angefangen, das ich auch dringend wahrnehmen musste. Es geht um die linguistischen Aspekte von Komik und es hat auf mich einen ähnlichen Effekt wie Lachyoga (Nicht, dass ich jemals Lachyoga praktiziert hätte.).


Trotz allem... Ich bin labil. Ich weiß nicht, wie ich meinen Mann jemals wieder in die Augen schauen soll. Morgen fahren meine Tante und mein Onkel in unsere Wohnung, um sich unsere Küche anzuschauen.  Eventuell wollen sie uns diese abkaufen. Eigentlich sollte ich mitfahren. Ich kann es nicht. Ich will ihn nicht sehen.


Momentan schaffe ich es einigermaßen, eine emotionale Distanz zu ihm aufzubauen und mich auf mich zu konzentrieren. Deswegen weine ich auch nicht. Aber sobald mein Mann oder irgendjemand anders von außen gegen die Fassade ditscht, beginnt sie zu bröckeln. Sehe ich Fotos von unserer Hochzeit, habe ich das Gefühl, dass die Frau darauf nicht ich bin oder dass es sich um Bilder aus einer längst vergangenen Zeit handelt. Aber spricht mich jemand darauf an, trifft es mich wieder wie ein Schlag in die Magengrube. Es ist einfach nicht fair.


Man erwartet von mir, dass ich weine. Ich weiß das. Meine Mutter sagt, dass es für sie nur noch schwieriger wird, weil ich so tough wirke. Aber ich kann nicht ihr zuliebe meine Schutzmechanismen aufgeben. Ich muss weitermachen. Ich bin wie ein Uhrwerk.

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